Heiko D. Felbrici
Eine Seite für Freunde des bedruckten Papiers.
 


An dem Tag, an dem mich eine liebe Freundin verlassen musste, versuchte ich meine Wehmut in Worte zu fassen.


Abschied

 

Noch spür ich Deinen letzten Kuss auf meinen Lippen
Und mich umweht ein leiser Hauch Parfum.
Du bist gegangen, leichten, schnellen Schrittes.
Wohin? Und ich, ich frage mich: Warum?


Im Grase glitzert noch wie Tau die Träne,
Die ich vergoss im Abschiedsschmerz.
Seh' ich Dich wieder, oder bleibst Du ferne?
Ich weiß es nicht und bang ist's mir ums Herz.


Schon bist Du fort. Vorbei die schönen Stunden,
Die wir verträumten beide Seit' an Seit'!
Die Macht des Schicksals wird's allein entscheiden
Ob wir uns wiedersehen Zeit um Zeit.


Mir bleibt die Hoffnung und der wunderschöne Traum,
Mit Dir ein kurzes Wegstück meines Lebens
Geschritten zu sein durch Zeit und Raum.

(c) Heiko D. Felbrici Mai 2000





Stille Liebe

Ich weiß nicht, ob Blumen rot werden können, aber ich bin mir sicher, dass sie wie wir Menschen eine Seele haben und uns auch verstehen. Nicht mittels unseres lauten Organs - nein, durch unsere Ausstrahlung lassen wir unsere kleinen, grünen Freunde spüren, ob wir gute Laune haben, ob wir traurig sind, verliebt oder verärgert.


Von einer Bekannten bekam ich als Mitbringsel ein kleines Alpenveilchen geschenkt. Es sah gesund aus. Die Blätter waren von dunklem Grün, mit den nur dieser Pflanze eigenen hellen Fleckchen. Überragt wurden sie von vielen weißen Blüten. Sie gefiel mir sehr, meine kleine Cyclame, und ich stellte sie neben meinen Christdorn auf die Fensterbank in meiner kleinen Küche. Das Fenster liegt gen Westen und so bekommen meine grünen Freunde Sonne, doch auch Licht ohne diese. Manchmal geht es den Blumen wie den Menschen. Zuviel Sonne tut ihnen weh.


Viele Wochen stand mein kleines Alpenveilchen blühend auf seinem Platz. Jeden Morgen erfreute es mich mit seinen hellen und zarten Blüten. Ich gab ihm Wasser und sprach mit ihm. Als es draußen bitter kalt wurde und Eisblumen die Fensterscheiben bizarr bemalten, da hatte ich meine beiden Pflanzen schon ein wenig von der Kälte abgerückt und dafür gesorgt, dass sie nicht frieren müssen. Die Tage vergingen. Auch die Blüten meiner kleinen Freundin wurden welk, und ich entfernte sie vorsichtig. Nur ihre Blätter trug sie noch. Still stand sie auf ihrem Platz und jeden Morgen, wenn ich meinen ersten Kaffee in meinen Pott schüttete, fiel mein Blick auf ihre Blätter und ich fing an, mit ihr zu sprechen. „Guten Morgen! Hast Du gut geschlafen? Du siehst gut aus!“ Nie bekam ich eine Antwort. Einige Tage später sah ich beim Gießen, dass sich wieder neue Blütentriebe gebildet hatten. Ich sehr glücklich darüber, bald würden mich wieder die weißen Blüten begrüßen und mich freudig in den Tag begleiten.


Als die erste Knospe sich durch das dichte Blattgewirr empor gearbeitet hatte, freute ich mich darüber so sehr, dass ich ganz spontan meine kleine Knospe küsste. Nicht grob, nein ganz zart berührte ich sie mit meinen Lippen, darauf achtend, ihr nur Zärtlichkeit zu geben und keinen Schmerz zu bereiten. Ich sagte ihr dazu, dass ich sie liebe.


Merkwürdig. Die Blüte entfaltete sich. Stolz und gerade aufgerichtet überragte sie alle Blätter. Nach und nach kamen weitere Blüten hinzu. Aber keine stand so aufrecht, war so stark wie gerade diese erste, welche ich geküsst hatte.
Erstaunlich war nur, dass alle anderen Blüten wieder in weißer Pracht erstrahlten. Nur diese, meine Blüte, sie war von einem wunderschönen rosa überzogen.
Lacht mich ruhig aus und nennt mich einen alten Narren, aber ich sage Euch: 

Blumen haben eine Seele! Sie spüren unsere Liebe und… ja, sie können auch erröten!


Bösartigkeit
Nicht von Eugen Roth, sondern Erkenntnisse des Heiko D. Felbrici


Ein Mensch lebt fröhlich auf der Welt
Und hofft, dass jeder festgestellt
Wie friedlich er im Herzen sei.
Ihm selber wär´ dies einerlei.
Doch leider gibt´s auch Zeitgenossen
Die spielen Andren schlimme Possen.
Der Mensch, im Herzen noch ein Kind,
wird nie versteh´n, wie bös die sind!